Ausstellungstipp: Viva la vida! Frida Kahlo zum 100. Geburtstag

von Claudia Simone Hoff




Die Casa Azul in Mexico City, in der Frida Kahlo und Diego Rivera wohnten. [Fotos: C. Hoff]

Frida Kahlo fasziniert seit jeher mit einer Mischung aus Volkstümlichkeit, Avantgarde, Weltoffenheit und Schicksal. In Verknüpfung mit einem spektakulär persönlichen Werk ist sie eine Ikone der Kunst- und Frauenwelt. Zugegeben, die Reise geht auf einen anderen Kontinent, aber es lohnt sich, denn Mexico City huldigt der großen Künstlerin und Volksheldin. Zu ihrem 100. Geburtstag finden zeitgleich zwei Ausstellungen statt: eine Retrospektive im Palacio de Bellas Artes und eine Ausstellung im ehemaligen Wohnhaus der Künstlerin, der Casa Azul im südlichen Stadtteil Coyoacán.

Nachdem letztes Jahr im Hamburger Bucerius Forum Werke der Mexikanerin mit deutschen Vorfahren zu sehen waren, ist nun im Palacio de Bellas Artes bis zum 19. August 2007 die größte Werkausstellung zu sehen, die es je gab. Aus allen Teilen der Welt wurden die Ausstellungsobjekte zusammengetragen und nirgendwo sonst könnte man sich besser in die Welt der Frida Kahlo einfinden als in Mexico City. In der mexikanischen Metropole verbrachte sie den Großteil ihres 54jährigen Lebens, fast immer an der Seite Diego Riveras, des großen mexikanischen Muralisten. Und so kann der Besucher, wenn er den Palacio de Bellas Artes verlässt, ein paar Schritte weiter in den Alameda-Park gehen und dort in einem neuen Museum eines der großen Wandbilder (murales) Riveras aus dem Jahr 1947 betrachten: "Sonntagsträumerei in der Alameda", auf dem er auch sich und Frida dargestellt hat.

In der Casa Azul treffen wir dann wieder auf die private Frida. Alles in dem leuchtend blauen Wohnhaus atmet ihrem Geist: Man spürt noch die Atmosphäre aus vergangenen Zeiten, als sich hier Intellektuelle und Künstler trafen, Feste gefeiert, geliebt und gelitten wurde. Neben Möbeln, Kunstwerken und mexikanischem Kunsthandwerk lassen sich nun auch bisher nicht gezeigte Schätze aus dem Besitz der Künstlerin betrachten: Spielzeug, unbekannte Zeichnungen, Kleider und Schmuck. Fast wie ein Leitmotiv ihres Lebens klingt das Motto, das Frida Kahlo auf ihr letztes Gemälde schrieb und das sich in beiden Ausstellungen nachvollziehen lässt: Viva la vida!


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