Produktvorstellung: Der VW-Käfer

Von Claudia Simone Hoff





[Fotos und Modell: C. Hoff]

Wie Otl Aicher feststellt, begann mit dem Käfer „die suche nach einem anderen auto, als man es die 50 jahre zuvor gebaut hatte. [...] mit den arbeiten von porsche, mit der idee des autos für alle, fängt jene autoentwicklung an, über die es sich lohnt, auch heute noch zu reflektieren. auch heute ist das auto zuerst aufgabenstellung, programm, dann technik, auch wenn das meist umgekehrt gesehen wird.“ Die Entwicklung Porsches verkörpert für Aicher das Prinzip der Optimierung von Aufwand und Resultat.

Der Käfer war bis zur Markteinführung des VW-Golfs 1974 neben dem Transporter („Bulli“) und dem Passat (1973) das einzige Modell von Volkswagen. Erst 2003 wurde die Produktion eingestellt. Der Käfer ist nicht einfach nur irgendein Automobil, es ist „Symbol der Pop-Ära“ und „Ikone der Alltagskultur“.

1934, mit dem nationalsozialistischen Programm der Massenmotorisierung, begann die Entwicklung des Volkswagens, für die der Automobilkonstrukteur Ferdinand Porsche verantwortlich war. Nicht einmal zwei Prozent der deutschen Bevölkerung besaßen Anfang der 1930er Jahre ein Automobil. 1936 fuhren bereits 40 Prototypen des Käfers. Der Begriff „Volkswagen“ muss in enger Verbindung zur nationalsozialistischen Ideologie gesehen werden, welche die Belange des „Volkes“ und des „Völkischen“ politisch-propagandistisch instrumentalisierte. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Massenproduktion.

Porsche forderte einen Wagen mit normalen Abmessungen, aber wenig Gewicht, eine normale Höchstgeschwindigkeit, bequeme Platzaufteilung, Verwendung als Personen-, Liefer- und Militärfahrzeug sowie eine unaufwendige Wartung. Die wissenschaftliche Erforschung des Strömungsverhältnisses von Tragflächen im Flugzeugbau in den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts brachte für den Automobilbau neue Erkenntnisse, die sich auch im Design der Automobile wiederfanden. Es entstand die sogenannte Schalen- und Buckelform (oder Stromlinienform), zu der auch der Volkswagen Käfer zu zählen ist – die Form des Käfers besitzt einen hohen Wiedererkennungswert.

Der Markenkern des Käfers ist mit den Worten einfach, bescheiden, zuverlässig, sparsam, anspruchslos, immer einsatzbereit zu beschreiben. Daran wurde auch die sehr erfolgreiche Werbung der amerikanischen Werbeagentur Doyle Dane Bernbach ausgerichtet. Die 1960er Jahre mit Massenproduktion, Massenwerbung und Massenkonsum sollten der Beginn des Siegeszugs des Käfers werden: Er avancierte zum Mythos der Massen. 1972 überholte der Käfer die Verkaufszahlen von Fords berühmter „Tin Lizzy“ (Model T) und wurde zum bis dahin meistverkauften Automobil aller Zeiten. Legendär sind Werbeslogans wie „Es gibt Formen, die man nicht verbessern kann“ oder „Da weiß man, was man hat“, der spätere Volkswagen Claim.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
ach wie sehr würde ich wünschen die beschreibung des käfers würde ansatzweise auch nur auf mich zutreffen!

mademoiselle zinzin