Reisetipp: Der "Großbelastungskörper" in Berlin-Tempelhof

Von Claudia Simone Hoff

Architekt: Planung und Ausführung durch die Firma Dyckerhoff & Widmann
Baujahr: 1941 – 1942
Adresse:
General-Pape-Str. 2 (Nähe Kolonnenbrücke)
Berlin-Tempelhof

Albert Speer, unter Hitler Reichsminister für Bewaffnung und Munition bzw. Rüstungsminister und „Architekt des Führers“ wird 1937 zum „Generalbauinspektor für die Neugestaltung der Reichshauptstadt Berlin“ ernannt. Bis 1950 sollte er Berlin zur „Welthauptstadt Germania“ umbauen, eine Stadt mit megalomanen Ausmaßen.

Albert Speer plante eine Nord-Süd-Achse, die sich vom Spreebogen bis zum Tempelhofer Feld erstrecken sollte. In der Nähe dieses „Großbelastungskörpers“ sollte der Standort eines Triumphbogens zu Ehren der Soldaten des Ersten Weltkrieges sein, als Kontrapunkt zur projektierten „Großen Halle des Volkes“ mit riesiger, knapp 300 m hoher Kuppel. Der Triumphbogen sollte 170 m breit, 119 m tief und 117 m hoch werden – wie fast alle Gebäude der „Germania“-Planungen war er von überdimensionierter Größe.

Mit dem Großbelastungskörper wollte man deshalb die Tragfähigkeit des Untergrundes testen. Anhand von Messmarken konnte eine eventuelle Absenkung festgestellt werden. Der runde massive Stahlbetonkörper hat einen Durchmesser von 10 m und sollte mit seinen 15 t Gewicht die Tragfähigkeit des Untergrunds testen. Das Versuchsobjekt steht unter Denkmalschutz, weil es eine der wenigen erhaltenen Zeugnisse der Umgestaltungspläne Speers ist.

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