Reisetipp: Villen von Hermann Muthesius
Von Claudia Simone Hoff
Haus Freudenberg und Haus Muthesius
Architekt: Hermann Muthesius
Baujahr: 1907 – 1908 bzw. 1906 – 07
Adresse:
Potsdamer Chaussee 48 und 49a
Berlin-Zehlendorf (Nikolassee)
Privathäuser
Die Potsdamer Chausseee war ein Abschnitt der alten Potsdamer Straße, die als Verbindungsstraße zwischen den Residenzstädten Berlin und Potsdam bereits 1792 angelegt war, eine der ältesten befestigten Straßen in Preußen. Auf einer Karte von 1905 wurde dieser Abschnitt noch als Chaussee von Potsdam bezeichnet, danach erhielt sie wohl ihren heutigen Namen. Beide villenartige Gebäude, die hier kurz vorgestellt werden, sind leicht zu übersehen, denn sie liegen auf der Potsdamer Chaussee von Berlin Richtung Wannsee kommend versteckt und von der Straße zurück gesetzt in einem parkähnlichen Gelände auf der rechten Seite. Leider wird die Wirkung der beiden Häuser durch mehrere Neubauten und durch die stark befahrene Straße beeinträchtigt.
Der Architekt Hermann Muthesius (1861 – 1927) hat im Süden Berlins viele Villen errichtet und hatte seine ganz eigenen, von England beeinflussten Vorstellungen von Architektur. So sollte eine Villa nach seinen Vorstellungen keine Jahrhundertwende-Prunk-Villa sein, sondern Naturnähe und Wohnlichkeit statt Repräsentation ausstrahlen. Muthesius publizierte das Buch „Das englische Haus“ und machte sich damit beim gut betuchten Klientel seiner Bauten damit einen Namen. Das Haus in der Potsdamer Chaussee Nr. 49 (Haus Muthesius) baute der Architekt für sich und seine Familie. Im Unterschied zum verbreiteten Schema des englischen Landhauses verlegte Muthesius die Gesellschaftsräume in den ersten Stock, wahrscheinlich aufgrund der besseren Aussicht. Ein zweistöckiger Atelierflügel wurde später abgerissen.
Neben dem Haus in der Nr. 48 liegt das ebenfalls von Muthesius erbaute, sehr große Haus Freudenberg, das zu den bekanntesten Landhäusern des Architekten zählt. Die gesamte, symmetrisch angelegte Anlage ist winkelförmig um einen großen Vorplatz herum angeordnet. Leider ist das Haus heute in mehrere Wohneinheiten unterteilt, so dass die ursprüngliche Innenraumgestaltung verloren gegangen ist.
Hermann Muthesius ist auf dem Friedhof Nikolassee begraben.
Kulturelle Ereignisse der Zeit:
1906 wird der Teltowkanal eröffnet.
Erste Ausstellung der Künstlergemeinschaft „Brücke" in Dresden.
Tod des französischen Malers Cézanne.
Architekt: Hermann Muthesius
Baujahr: 1907 – 1908 bzw. 1906 – 07
Adresse:
Potsdamer Chaussee 48 und 49a
Berlin-Zehlendorf (Nikolassee)
Privathäuser
Die Potsdamer Chausseee war ein Abschnitt der alten Potsdamer Straße, die als Verbindungsstraße zwischen den Residenzstädten Berlin und Potsdam bereits 1792 angelegt war, eine der ältesten befestigten Straßen in Preußen. Auf einer Karte von 1905 wurde dieser Abschnitt noch als Chaussee von Potsdam bezeichnet, danach erhielt sie wohl ihren heutigen Namen. Beide villenartige Gebäude, die hier kurz vorgestellt werden, sind leicht zu übersehen, denn sie liegen auf der Potsdamer Chaussee von Berlin Richtung Wannsee kommend versteckt und von der Straße zurück gesetzt in einem parkähnlichen Gelände auf der rechten Seite. Leider wird die Wirkung der beiden Häuser durch mehrere Neubauten und durch die stark befahrene Straße beeinträchtigt.
Der Architekt Hermann Muthesius (1861 – 1927) hat im Süden Berlins viele Villen errichtet und hatte seine ganz eigenen, von England beeinflussten Vorstellungen von Architektur. So sollte eine Villa nach seinen Vorstellungen keine Jahrhundertwende-Prunk-Villa sein, sondern Naturnähe und Wohnlichkeit statt Repräsentation ausstrahlen. Muthesius publizierte das Buch „Das englische Haus“ und machte sich damit beim gut betuchten Klientel seiner Bauten damit einen Namen. Das Haus in der Potsdamer Chaussee Nr. 49 (Haus Muthesius) baute der Architekt für sich und seine Familie. Im Unterschied zum verbreiteten Schema des englischen Landhauses verlegte Muthesius die Gesellschaftsräume in den ersten Stock, wahrscheinlich aufgrund der besseren Aussicht. Ein zweistöckiger Atelierflügel wurde später abgerissen.
Neben dem Haus in der Nr. 48 liegt das ebenfalls von Muthesius erbaute, sehr große Haus Freudenberg, das zu den bekanntesten Landhäusern des Architekten zählt. Die gesamte, symmetrisch angelegte Anlage ist winkelförmig um einen großen Vorplatz herum angeordnet. Leider ist das Haus heute in mehrere Wohneinheiten unterteilt, so dass die ursprüngliche Innenraumgestaltung verloren gegangen ist.
Hermann Muthesius ist auf dem Friedhof Nikolassee begraben.
Kulturelle Ereignisse der Zeit:
1906 wird der Teltowkanal eröffnet.
Erste Ausstellung der Künstlergemeinschaft „Brücke" in Dresden.
Tod des französischen Malers Cézanne.
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