Ausstellungstipp: Istanbul Modern Berlin



[Foto: MGB]

Istanbul Modern Berlin

Arbeiten von 1928 bis 2008 aus den Sammlungen des Istanbul Modern
Ausstellung im Rahmen von „Istanbul Next Wave. Gleichzeitigkeit – Parallelen – Gegensätze“
12. November 2009 bis 17. Januar 2010

„Istanbul Modern Berlin” stellt im Martin-Gropius-Bau in Berlin in 80 Werken herausragende Stationen der türkischen Moderne vor. Die Arbeiten stammen aus der bedeutenden und umfassenden Sammlung des Museums Istanbul Modern. Die Überblickschau stellt erstmals die aktuelle Kunstproduktion Istanbuls in eine historische Entwicklung des 20. Jahrhunderts dar, von der kontroversen Auseinandersetzung mit der westlichen Moderne 1920 bis 1950 über die Emanzipation eigener ästhetischer Positionen in den 60er bis 80er Jahren bis hin zu einer international vernetzten zeitgenössischen Kunstszene der letzten 20 Jahre. „Istanbul Modern Berlin” ist Teil der Ausstellungsreihe „Istanbul Next Wave” zur aktuellen Kunstszene Istanbuls.

Das gemeinsame Projekt der Stadt Istanbul und der Akademie der Künste umfasst drei Ausstellungen, die in den Akademie-Häusern am Pariser Platz und am Hanseatenweg sowie im Martin-Gropius-Bau zu sehen sind. „Istanbul Next Wave“ ist der Höhepunkt der Berliner Veranstaltungen zum 20. Jubiläumsjahr der Städtepartnerschaft Berlin-Istanbul und erster internationaler Auftakt des Programms, mit dem sich Istanbul 2010 als europäische Kulturhauptstadt präsentiert. „Istanbul Modern Berlin” ist die Basis für den Versuch, die türkische Kunst jenseits des überkommenen Vorurteils einer „verspäteten Moderne“ neu zu präsentieren. Diese Moderne, die tief in das osmanische Reich bis in das 15. Jahrhundert zurückreicht, war immer in einem ambivalenten Dialog mit dem westlichen Europa.

Zwischen Anziehung und engem Austausch auf der einen Seite, Abgrenzung und Konfrontation auf der anderen Seite, entwickelte sich – nach der Gründung der jungen türkischen Republik durch Kemal Pascha dann nochmals mit ganz anderer Geschwindigkeit – eine eigene Moderne, die in ihren Brüchen, komplexen Verschichtungen, in ihrer kulturellen Kraft und Einzigartigkeit, die Grundlade bildet auch für die zeitgenössische türkische Kunst, für eine postmoderne Gesellschaft mit islamischer und moderner Identität. In den letzten hundert Jahren erlebte die Türkei eine erstaunliche Entwicklungsgeschichte mit einer immensen Öffnung nach außen. Im Martin-Gropius-Bau kann man diese rasante Entwicklung im Bereich der bildenden Kunst seit Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute sehen. [Text Museum; gekürzt]

http://www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/11_gropiusbau/mgb_start.php