Ausstellungstipp: Kunst für Millionen







[Fotos: Schirn Kunsthalle]

Noch bis zum 3. Januar 2010 ist in der Frankfurter Schirn Kunsthalle die Ausstellung "Kunst für Millionen - 100 Skulpturen der Mao-Zeit zu sehen.

Anlässlich des China-Schwerpunkts der Frankfurter Buchmesse zeigt die Schirn erstmals im Westen überhaupt die spektakuläre Skulpturengruppe „Hof für die Pachteinnahme“. Das aus mehr als 100 lebensgroßen Figuren bestehende Ensemble zählt zu den wichtigsten Werken der modernen chinesischen Kunstgeschichte und ist fest im kollektiven Gedächtnis Chinas verankert. 1965 von Lehrern und Absolventen der Kunstakademie Sichuan als ortsspezifische Installation in Dayi geschaffen, wurde die Figurengruppe bald zu einem Musterkunstwerk der ab 1966 eingeleiteten Kulturrevolution erklärt. Von mehreren Varianten, die in den darauf folgenden Jahren angefertigt und überall im Land ausgestellt wurden, ist eine einzige bis heute erhalten geblieben. In einer dramatischen Szenenfolge, die traditionelle chinesische, sowjetische und westliche Elemente zusammenführt, stellt sie die erbarmungsloseAusbeutung der Landbevölkerung durch einen reichen Grundbesitzer der vorkommunistischen Ära dar. In jüngster Zeit wurde das Werk wiederholt von jungen chinesischen Künstlern aufgegriffen und fand Eingang in die aktuellen Diskussionen zur zeitgenössischen Kunst in China. [Text: Museum; gekürzt]

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