Im Süden [Apulien]


















 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
[Fotos: C. Hoff]

Ganz unten liegt es. Am italienischen Absatz des Stiefels. Apulien. Fünfzehn Millionen Olivenbäume soll es hier geben, erzählt Francesca. Egal wie viele es sind, sie neigen sich wunderbar poetisch im Wind. Mt ihren dicken Stämmen, manche bis zu einhundert Jahre alt. Die Felder reichen bis ans Meer, das hier Adria heißt. Und mittendrin blendend weiß getünchte Masserie. Hier herrscht himmlische Ruhe mitten auf dem Land. Eine Privatkapelle vielleicht. Drei Ziegen im Stall, umgeben von Kunstwerken (auf der Masseria Torre Coccaro nahe Selva di Fasano). Ein paar geflochtene Holzstühle. Mandeln in einer getöpferten Schale. Aufgeschnittene Feigen, Zitronen und die roten Kerne des Granatapfels. Es scheint fast wie der Garten Eden. Weit weg die Städte. Und doch ganz nah. Ganz im Süden des Südens eine barocke Perle: Lecce. An Häusern, Kirchenfassaden tummeln sich Wesen wie aus einer anderen Welt. Puttenköpfe umschlingen Säulen, Wölfe tragen schwere Architrave und Künstler habe sich heimlich verewigt. Doch, Italien war immer auch schon dekadent. Inmitten bäuerlicher Einsamkeit.