Die Porzellanmacher [Lladró]
[Fotos: C. Hoff]
Geschickte Finger formen winzig kleine Blüten aus Porzellanmasse. Mal zusammengebunden zu einem bunten Strauß oder hundertfach verteilt über Oberkörper und Gesichter von Figurinen. Zerbrechlich, wie auch die Federn der Kanarienvögel und der Kakadus, die gleich loszuzwitschern scheinen. Kugelrunde Gesichter schauen heraus aus goldenen, eng anliegenden Kopftüchern. Matroschkas, nicht ineinander gestapelt. Ein Hund spielt mit Marshmallows, der andere hat eine Lakritzstange ums Maul gehängt. Eine Frau schaukelt auf einer Blumengirlande und scheint einem Boucher-Gemälde entlehnt. Jaime Hayons Porzellanwesen mit Astronauten-Vogelkopf hält den Stab mit dem roten Herzen, auf das die Taube schaut. Und hat seine Beine lässig übereinander geschlagen. Menschen stehen in nackten Räumen und arbeiten. Sie formen Skulpturen, nehmen hier und da etwas weg von der Masse, geben hier und da etwas hinzu. Sie bemalen den Schweif eines Pferdes, in Brauntönen und mit geübtem Griff. Sie geben Porzellanmasse in die Formen. Getrocknet und aufgebrochen, kommen Arme, Beine, Rümpfe und Köpfe hervor. Zusammengesetzt dann die Überraschung: eine Nixe, die verzückt nach draußen schaut. Dort Fabrikhallen, Palmen, Tennisplatz und Pool. Flirrende Hitze, blauer Himmel mit Schönwetterwolken. Ein Hochhaus im Streamline Style. Es sieht aus wie in Miami Beach. Und doch wir sind in Spanien, bei Lladró in Tavernes Blanques.
www.lladro.com