Egyptian Lifestyle [Furnex & The Home 2017]























































[Fotos: C. Hoff]

Aufbruchstimmung
Auch in Ägypten gibt es eine Möbelmesse und zwar die älteste des Landes! Fünf Tage lang präsentierten in Kairo vorwiegend Hersteller aus Ägypten Möbel, Leuchten, Teppiche und Accessoires auf der Möbelmesse Furnex & The Home 2017. Nach der Revolution im Jahr 2011 unter politisch und wirtschaftlich nicht ganz einfachen Bedingungen.

Italianità in Kairo
Doch hatte die Messe einen kleinen Coup gelandet und den italienischen Unternehmer und Designer Giulio Cappellini als Berater gewonnen. Sein Einfluss war insbesondere in der Sektion junger Designer zu spüren, die überraschenderweise sehr viele nachhaltige Produkte präsentierten. Und auch in einer zentralen Ausstellung mit amerikanischen und europäischen Designklassikern, die auf einem Laufsteg effektvoll arrangiert waren vor den üppigen Kulissen der ägyptischen Hersteller, was einen durchaus reizvollen Kontrast ergab.

Alles anders
Für den europäischen Besucher gab es ziemlich viel zu entdecken und zu erfahren. Beim Umherflanieren und in Gesprächen mit Ausstellern wurde ziemlich schnell klar: Der ägyptische Geschmack ist ganz anders! Der Orient liebt Gold und überschwengliche Dekorationen, schwelgt in blumigen Formen, Mustern und Farben, liebt Stoffe wie Samt und Brokat. Und natürlich Imitationen französischer Möbel und Anleihen aus der glanzvollen arabischen und pharaonischen Zeiten. Da pranken dann schon mal Sphingenköpfe an Sesseln, wird mit aufwändigen, handgemachten Inlays gearbeitet und an Farben nicht gespart. Und natürlich Gold! Viel Blattgold kommt zum Einsatz, so dass zuweilen ein ganzes Bett daraus gefertigt sein kann und 3000 Euro kostet. Und das wiederum könnte man sich gut vorstellen in einem rauen Beton-Umfeld in einem Berliner oder Amsterdamer Loft. Es kommt eben immer auf das Ambiente, das richtige Mix & Match an!

Auf Wiedersehen im Orient
Nun, an der Inszenierung, am Layout der Messe, an der Auswahl der Hersteller könnten die Ägypter noch ein wenig arbeiten, doch unter den gegebenen politischen und wirtschaftlichen Bedingungen ist der erste Schritt auf jeden Fall gelungen. Interessant, das heißt originär war es in Kairo immer dann, wenn etwas "typisch" Ägyptisches hervorstach, so beispielweise in der Schau junger Designer. Hier wurde beispielsweise experimentiert mit Abfallprodukten aus Messing, die neu zusammengesetzt die wunderbare Leuchtenkollektion namens The Stove ergab. Oder die Newcomer der German University of Cairo, die Hunde- und Katzenhütten gebaut hatten, als Vorbild Architekten und Designer wie Frank Lloyd Wright und Eileen Gray im Blickfeld. Besonders hat uns das kleine Label Dandera Lights aus Giza (ja, dort, wo die Pyramiden sind!) gefallen. So schön sind die LED-Glasleuchtkörper, dass man gar keinen Lampenschirm mehr braucht. Habenwollen! Und: Nächstes Jahr kommen wir bestimmt wieder nach Kairo!

www.furnexegypt.com

www.facebook.com/FurnexEgypt

www.cappellini.it

www.danderalights.com