Web- und Ausstellungstipp: Alfred Messel



[Foto: Edition Minerva]

Ausstellung "Alfred Messel. Visionär der Großstadt" (Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin / Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin, bis 21.2.2010

Alfred Messel (1853–1909) galt seinen Zeitgenossen als einer der bedeutendsten Architekten an der Wende zum 20. Jahrhundert. Zugleich Form- und Raumkünstler, verband Messel Schmuck, Körper und Funktion seiner Museen, Geschäftshäuser, Villen und Wohnbauten zu einer untrennbaren Einheit. Als universaler Stadtarchitekt seiner Zeit weit voraus, spiegeln seine beiden größten Werke, der Wertheimkomplex und das Pergamonmuseum, eine neue Vision selbstbewusster Großstadtarchitektur. Dennoch wurde Messel, den zahllose Nachrufe wie kaum einen anderen deutschen Architekten hymnisch feierten, rasch vergessen. Die Moderne der zwanziger Jahre konnte ihn, der seine Modernität nicht aus der Ablehnung der Tradition, sondern ihrer Vollendung schöpfte, nicht mehr als ihren Vorgänger sehen.

Dem Dritten Reich hingegen fiel es leicht, seine Modernität als Ausdruck seiner jüdischen Wurzeln zu verdammen, die Werke seiner nichtjüdischen Schüler aber hoch zu schätzen. Einhundert Jahre nach Messels Tod wird das OEuvre dieses Ausnahmearchitekten endlich auch öffentlich wieder entdeckt. Zwei der bedeutendsten Architektursammlungen in Berlin haben sich in einer idealen Projektgemeinschaft zusammengetan: das Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin, das einen einzigartigen Bestand von rund 1.800 Entwurfszeichnungen Messels besitzt, und die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin mit ihrer mehr als fünf Jahrhunderte umfassenden Architektursammlung. [Text: Architekturmuseum; gekürzt]

Archiv:

http://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?set=1&p=51&sid=126143822564921&z=1

Ausstellung:

http://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?set=1&p=441