Ausstellungstipp: Totem and Taboo



[Heimo Zobernig, ohne Titel, 2004, Kunstharzlack, Karton, 36,6 x 16,6 x 5,5 cm, Foto: Archiv HZ]



[Johannes Wohnseifer, Senegalstrasse, 2009, Courtesy Johann König, Berlin; Foto: Museum]

Ausstellung
„Totem and Taboo - Complexity and Relationship between Art and Design“
freiraum quartier21 INTERNATIONAL im MuseumsQuartier, Wien
1. Oktober bis 20. November 2011

Mit Martino Gamper, Bertjan Pot, Stefan Sagmeister, Jerszy Seymour u. A.

„Totem and Taboo“ ist eine Ausstellung über Konventionen in Kunst und Design. KünstlerInnen benutzen, seit den 1960er Jahren, immer wieder in ihren Arbeiten Designobjekte als Referenzen. Man kann fast sagen, seit Möbel in Installationen auftauchen gibt es Kunst zum Mitmachen und Anfassen. Aber auch das Design wendet sich seit einiger Zeit Konzepten und Formaten aus der Kunst zu. One offs und limited editions werden nur für Ausstellungen produziert und das Design wird vom Gebrauchsgegenstand zum Ereignis. Die Ausstellung konzentriert sich zeitlich auf die zeitgenössische Kunst und zeitgenössisches Design. Sie erklärt nicht, sondern nimmt vielmehr eine Lücke im Diskurs über Design und Kunst wahr und stellt erneut die Frage nach den Grenzen der Disziplinen.

Hypothetisch betrachtet die Ausstellung „Totem and Taboo“ die Kunst als einen Verwandten des Designs, wird doch das Design auch als angewandte Kunst bezeichnet. Die Verwandtschaft oder familiären Ähnlichkeit führte in der Arbeit der Autoren- und Kuratorengruppe zu dem Text „Totem und Tabu“ von Sigmund Freud. Dieser entstand um 1910, etwa zur Geburtsstunde des modernen Designs, und stellt das Totem als ein Objekt dar, das einen abwesenden Verwandten repräsentiert und das Tabu gilt dort als die Angst vor Inzest, also zu großer Annäherung an die Familie. Die Kuratoren verwenden diesen Text, obwohl er nicht von Design handelt, als eine Metapher für das Verhältnis der Felder Design und Kunst zueinander. [Text: Museum]

http://www.totemandtaboo.net/

http://www.m-q.at/