Ausstellungstipp: Dodo (1907-1998), ein Leben in Bildern



Dodo: Werbepostkarte, um 1927, Buchdruck, 14,9 x 19 cm
[Foto: © Leihgabe Dodo Estate, Athen]

Ausstellung bis zum 28. Mai 2012
in der Kunstbibliothek Berlin

Die erstmalige Präsentation und längst überfällige Wiederentdeckung des zeichnerischen Werkes von Dodo eröffnet Einblicke in ein künstlerisches Leben, das von stetigen Aufbrüchen und Brüchen geprägt war. In Berlin 1907 als Dörte Clara Wolff geboren, sorgenfrei in großbürgerlichen jüdischen Verhältnissen aufgewachsen, entwickelte Dodo schon als junge Frau eine attraktive Anziehungskraft und verfügte über ein kompromissloses Wesen mit intensiven Emotionen.

Nach ihrer Ausbildung zur erfolgreichen Kostümzeichnerin und Modegrafikerin an der renommierten Schule Reimann war sie zwischen 1927 und 1929 auf ihrem künstlerischen Höhepunkt: Gouachen in leuchtender Farbigkeit, die für das Berliner Unterhaltungsblatt Ulk entstanden, schildern in karikaturhafter Überzeichnung das mondäne Leben des modernen Großstädters ebenso wie die zunehmende Entfremdung der Geschlechter. Mit scharfen Linienkonturen - zwischen Art Déco und Neuer Sachlichkeit changierend - verstand es Dodo, den ihr selbst geläufigen kosmopolitischen Lebensstil der späten Zwanziger Jahre treffend und entlarvend zu fixieren.

Die erste Werkschau umfasst rund 120 Arbeiten aus allen Lebensphasen: mondäne Modegrafik, Illustrationen für Ulk, die so genannten "unbewussten" Bilder ihrer privaten Turbulenzen während einer 1933 in Zürich durchlebten Psychoanalyse, Illustrationen für jüdische Zeitschriften sowie Arbeiten aus dem Londoner Exil.

www.smb.museum/smb