Eine Nacht im ... 25hours Hotel Bikini Berlin
















































[Fotos: C. Hoff]

Eine Nacht in einem Hotel in der eigenen Stadt verbringen? Das wollte ich unbedingt einmal ausprobieren. Zumal das Hotel in einem Gebäude untergebracht ist, in dem ich vor Jahren einmal gearbeitet habe: das legendäre Bikini Haus am Bahnhof Zoo. Demnächst komplett umgebaut, wartet die Riegelarchitektur aus den Fünfzigern mit einem neuen Lifestyle-Konzept auf. Dazu gehört auch das 25hours Hotel Bikini Berlin, das ab heute seine Gäste begrüßt.

Das Hotel mit 149 Zimmern liegt mitten im Berliner Westen, der nach einem jahrelangen Dornröschenschlaf gerade wiederbelebt wird: Der Bahnhof Zoo, die Gedächtniskirche und der berühmte Zoologische Garten sind nicht weit.

Affen brüllen
Von Zimmer 609 schaut man direkt auf das Tiergehege und hört sogar die Affen brüllen. Der Blick schweift weiter bis zur Goldelse, auch wenn der Tag noch so trüb ist. Sehr dunkel ist es in dem 22 Quadratmeter großen Zimmer, soll man sich doch fühlen wie in einem Dschungel. Das klappt ganz gut, auch wenn man ob der Dunkelheit ständig auf der Suche ist. Hochwertige Materialien wie Eichenholz, grüne und schwarze Fliesen und ebenfalls schwarze Armaturen sowie schöne Holzmöbel bestimmen das Interior. Das Bett ist zwar etwas unbequem und es fehlt an verschiedenen Kissen, aber der Ausblick macht alles wett.

Urbaner Dschungel
Der Fokus des Hotels liegt weniger auf den Zimmern, die es als Urban- und als Dschungel-Version gibt - je nach Aussicht, auf die Stadt oder den Zoologischen Garten. Das Zentrum der Aufmerksamkeit hat der Berliner Designer Werner Aisslinger, der gerade auch ein 25hours Hotel in Zürich entwirft, auf die öffentliche Räume gelegt: Bar, Restaurant und Empfang, Gestalten Shop und Brotladen. 1000 Quadratmeter misst allein die Fläche in der obersten Etage des Hotels. Im zehnten Stock mit Restaurant und Bar hat man ein regelrechtes Aha-Erlebnis. Die Aussicht ist wunderbar durch die bodentiefen Fenster: auf den Zoo mit seinen Tiergehegen, das Europa Center, den Kurfürstendamm und die Gedächtniskirche. Aktuelles Möbel- und Leuchtendesign (viele eigene Kreationen des Designers) mischen sich hier mit orientalischen Elementen wie Poufs und Sitzkissen.

Berlin im Orientrausch

Orientalisch angehaucht ist auch das Essen im Restaurant, was in einzelnen kleinen Portionen gereicht wird: Hummus, Okraschoten, Huhn in Mandelkruste. Was beim Abendessen leicht überteuert ist, macht das Frühstück wieder gut. Neben den üblichen Verdächtigen lockt Selbstgemachtes wie Birchermüsli und Vanillequark, frisch gepresster Saft und kleine orientalische Spezialitäten.

So viel ist sicher: Die Lage im alten Berliner Westen, die spektakuläre Aussicht, die Architektur aus den Fünfzigern und das durchdachte, farbenfrohe Interiordesign werden die Gäste anlocken. Auch die Berliner.

Claudia Simone Hoff


www.25hours-htotels.com

ww.aisslinger.de