Ausstellungstipp: Badekultur und Körperkult
[Fotos: Plakatsammlung, Museum für Gestaltung, Zürich]
Museum für Gestaltung, Zürich
Schweizerischen Nationalbank
Fraumünsterstrasse/Stadthausquai, Zürich
Bis 9. November 2015
In den 1930er-Jahren – mit Eröffnung der großen Volksbäder – war es
Männern und Frauen aller Gesellschaftsschichten erstmals erlaubt, das
gemeinsame Baden zu genießen. Nicht von ungefähr blühte in diesen
Jahren die Werbung für Strandbäder und Schwimmbecken und legitimierte
die Darstellung des weiblichen Körpers. Teils bereits sehr
erotisch-freizügig, zeigen andere Plakate zunächst noch sehr androgyne
Frauenbilder. Viele der Plakate jener Jahre erweisen auch der Schweizer
Bäderarchitektur Hommage, die oftmals dem „Neuen Bauen“ verpflichtet
war. Durch den Verzicht auf aufwändige architektonische Spielereien
waren Errichtung und Unterhalt der Volksbäder günstiger, was sich auf
die Eintrittspreise auswirkte. Heute hat die Fotografie die Illustration
im Plakat weitgehend abgelöst. Zudem ist Bäderwerbung nur noch selten
aufzufinden, der sommerliche Badegenuss zur Selbstverständlichkeit
geworden. Dennoch bleiben die Zutaten dieselben: leuchtend blaues Wasser
und verführerische Badenixen. [Text: Museum]
www.museum-gestaltung.ch