Das habe nur ich!
[Fotos: Benita von Bemberg, München © Münchner Stadtmuseum]
Das habe nur ich! Über Sammellust und Liebhabereien
Münchner Stadtmuseum, München
Bis 10. Januar 2016
Die Ausstellung bietet 750 Quadratmeter Einblicke in private und
museale kunst- und kulturhistorische Sammlungen. Anhand von über tausend
Objekten werden Liebhabereien, wird die Lust zu sammeln sichtbar. Ein
Sammler liebt abenteuerliches Suchen, ist glücklich, wenn er gefunden
hat, wonach er gesucht hat, hebt das soeben Erworbene sorgsam auf,
vergleicht es mit dem, was er schon hat, integriert es in seine Sammlung
und freut sich an seinem Besitz. In Form von Stillleben und Interieurs inszeniert die Ausstellung
nicht nur typologisch verwandte Werke der freien und angewandten Kunst,
sondern informiert auch über die verschiedenen Motivationen der
einzelnen Sammler. Anhand neuester Statistiken und soeben geführter
Interviews werden 33 Positionen vorgestellt. Der Bogen spannt sich vom
locker gehandhabten Sammelsurium bis zur wissenschaftlich exakten
Kategorisierung, vom Ansporn zu retten, was bedenkenlos weggeworfen
wurde, bis hin zu Überlegungen, die auf eine ökonomische Wertsteigerung
von Kunstobjekten zielen.
Sammelgebiete variieren wie die Motive der Sammler. Sie reichen von
abstrakt dekorierten Kakaokannen der 1930er Jahre bis zu kunstvoll
gestickten Textilien aus dem Bazar von Istanbul, von farbenfroher
Glaskunst aus Nancy um 1900 bis zu platt gefahrenen Getränkedosen, deren
zufällige Verformung als ästhetische Qualität geschätzt wird. Am Ende der Ausstellung wird die rekonstruierte Wohnung eines Sammlers
zitiert, der sich auf Dinge aus der Zeit der 1950er Jahre spezialisiert
hat. Seine gesamte Wohnung ist voll von Sachen aus der
Wirtschaftswunderzeit. Er hat sie über Jahre hinweg auf Flohmärkten
entdeckt, erworben und bei sich zuhause aufgehoben und gezeigt. [Text: Museum]
www.muenchner-stadtmuseum.de